Was ist der Jugendgeschichtspreis?
Schon seit 2006 verleiht die Gesellschaft für historische Landeskunde des westlichen Münsterlandes e.V. (GhL) den Jugendgeschichtspreis Westmünsterland, einen Förderpreis für Nachwuchsforscher in den weiterführenden Schulen der Region.
Die Themen orientieren sich meistens an den Gegenständen und Fragestellungen des Fachunterrichts, überwiegend in Geschichte. Die nebenstehenden prämierten Arbeiten der Vorjahre machen die Spannweite deutlich.
Jedes Jahr werden die Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen aus dem gesamten Westmünsterland eingeladen, ihre Fach- und Projektarbeiten, Projekte u.ä., die einen deutlichen thematischen Bezug zur geschichtlichen Landeskunde des Westmünsterlandes haben, bei der GhL einzureichen. Vor allem die Facharbeiten in der gymnasialen Oberstufe oder die „besondere Lernleistung“ stellen oft interessante Beiträge zur historischen Landeskunde des Westmünsterlandes dar, nicht nur im Fach Geschichte.
Bevorzugt werden Arbeiten, die ein ungewöhnliches Thema interessant darstellen bzw. sich auf die Analyse von Quellen und Archivarbeit oder eigene Zeitzeugen-Interviews stützen. Auch Arbeiten von Kleingruppen sind willkommen.
Eine Jury – bestehend aus Geschichtslehrern und Vorstandsmitgliedern der GhL – ermittelt dann bis Oktober nach eingehender Prüfung und Diskussion die Arbeiten für einen ersten, zweiten oder dritten Preis. Im Rahmen einer Feierstunde werden die Preisträger mit einer Urkunde, einem Geldpreis und einem Buchgeschenk ausgezeichnet. Die Preise werden in der Regel vom Landrat des Kreises Borken und vom Partner und Sponsor des Wettbewerbs und der Preisverleihung, der Sparkasse Westmünsterland, überreicht.
Wir würden uns freuen, wenn Eltern und Lehrer die Schülerinnen und Schüler dazu ermutigen würden, gelungene Arbeiten bei uns einreichen. Der Einsendeschluss liegt vor den Sommerferien. Ein Schreiben an die in Frage kommenden Schulen erklärt die Teilnahme-Bedingungen. Diese können auch direkt bei der GhL angefordert werden.
Auszüge aus den prämierten Arbeiten werden im Jahrbuch der Gesellschaft („Historische Landeskunde des Westmünsterlandes“) veröffentlicht.
Kontakt:
Hendrik Schulze Ameling M.A.
Adresse:
GhL
p.A. kult Westmünsterland
Kirchplatz 14
48691 Vreden
E-Mail: kontakt@ghl-wml.de
Liste der Preisträger
2023
1. Preis: Robin Lepping (Mariengymnasium, Bocholt): Entnazifizierung in Bocholt – Ein totaler Fehlschlag? Untersuchung anhand eines Beispiels aus dem schulischen Bereich
2. Preis: Lena Robert (Gesamtschule Gescher):Das Familienarchiv der Familie Honvehlmann-Robert
3. Preis: Friedrich Resing (Gymnasium Georgianum, Vreden): Die schicksalhaften Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs auf das Leben einer bäuerlichen Familie im westlichen Münsterland
2022
1. Preis: Wiebke Triptrap (Gymnasium Remigianum, Borken): Wie veränderte sich das Leben der jüdischen Bevölkerung in Borken nach der „Machtergreifung“ Hitlers im Jahr 1933?
2. Preis: Projektgruppe (Gesamtschule Gronau): Max Weyl – Ausgrenzung, Vertreibung und Rückkehr eines jüdischen Gronauers
2021
1. Preis: Paul Scharmann (Gymnasium Georgianum, Vreden): Die Behandlung des Nationalsozialismus und Holocaust im Geschichtsunterricht an Gymnasien in Nordrhein-Westfalen in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre. Am Beispiel des Gymnasiums Georgianum in Vreden
2. Preis: Marie Ening (Geschwister-Scholl-Gymnasium, Stadtlohn): Die Berichterstattung während des II. Weltkrieges in der damaligen lokalen Presse anhand lokalgeschichtlicher Quellen
3. Preis: Lina Terlau (Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium, Dülmen): Die Geschichte der Elisabeth Lütke Daldrup. Der Beruf der Hauswirtschafterin als Möglichkeit der Emanzipation in der Nachkriegszeit
(Foto: Anna-Lena Haget, MZ)
2020
1. Preis: Simon Ludwig (Gymnasium Remigianum, Borken): Die Wahrnehmung Kaiser Wilhelms II. in Westfalen
2. Preis: Johannes Uebbing (Euregio-Gymnasium, Bocholt): Das Bocholter Stadtwaldlager und die damit verbundene Debatte um die Errichtung eines Denkmals – Wie sollten Menschen mit der Geschichte umgehen?
3. Preis: Christin Terwey (Gymnasium Remigianum, Borken): Die geschichtliche Entwicklung der Eisenbahn und ihr Einfluss auf die deutsche Ökonomie am Beispiel des Eisenbahnbaus im Kreis Borken ab 1850
2019
1. Preis: Josef Tewinkel (Gymnasium Remigianum, Borken): Überzeugte Kampfbereitschaft von Anfang bis Ende? – Exemplarische Untersuchung der Einstellung deutscher Soldaten im Zweiten Weltkrieg (1939-1945) anhand von Feldpost, Tagebucheinträgen und Zeitzeugenberichten
2. Preis: Marlene Remberg (Kopernikus-Gymnasium, Rheine): „From the Rags to Riches“ – Westfälische Auswanderung in die USA im 19. Jahrhundert am Beispiel der Familie Telöken
3. Preis: Olivia Wielers und Wiebke Ostendorf (Gymnasium Georgianum, Vreden): Der lange Marsch ins Kaiserreich. Der Kriegerverein Vreden 1872-1914
2018
1. Preis: David Kuhlmann (Euregio-Gymnasium Bocholt): „Und sie werden nicht mehr frei ihr ganzes Leben“ – Jugend im Nationalsozialismus im Westmünsterland
2. Preis: Franziska Upgang (Gymnasium Georgianum, Vreden): Wohnungsnot in Vreden nach dem Zweiten Weltkrieg
3. Preis: Josephine Plettenberg (Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium, Dülmen): Auf den Spuren des Andreas Anton Joseph Dominik Freiherr von Plettenberg – eine Familienlegende, die heute noch lebt?
Einen Sonderpreis erhält die Projektgruppe Jenny Becker, Theo Dittmar, Neele Freitag, Benjamin Steinhoff (St.-Pius-Gymnasium, Coesfeld) für ihren Projektbeitrag: Der Kommunist Niels Hansen – verfolgt und „wiedergutgemacht“?
2017
1. Preis: Sophie Heidemann und Lil Twent (St.-Pius-Gymnasium, Coesfeld): Schulpropaganda zur Zeit des Ersten Weltkrieges am Beispiel des Nepomucenum in Coesfeld
2. Preis: Tom Schlusemann (Gymnasium Mariengarden, Borken-Burlo) Thema: Der Kulturkampf unter besonderer Berücksichtigung des Münsterlandes
3. Preis: Lucia Krandick / Amelie Sönnekes (Gymnasium Georgianum, Vreden): Bund Deutscher Mädel – „Et is so vul passiert“
2016
1. Preis: Sophia Hillenbrand (Gymnasium Mariengarden Borken-Burlo): Vergleich der Flüchtlingssituation nach dem Zweiten Weltkrieg mit der heutigen anhand des Westmünsterlandes
2. Preis: Christina Simon (Clemens-Brentano-Gymnasium, Dülmen): Rückkehr zur Demokratie in Dülmen nach dem Nationalsozialismus – (k)ein Problem? Die Kommunalpolitik unter den britischen Besatzern von 1945 bis 1949 und die ersten Kommunalwahlen nach dem Zweiten Weltkrieg in Dülmen.
3. Preis: Niklas Kapteina (Gymnasium der Marianhiller Missionare, Maria Veen): Reken unter dem Nationalsozialismus.
Einen Sonderpreis für ihre Facharbeit erhält in diesem Jahr Laura Marklewitz (Gymnasium Georgianum, Vreden) mit dem Thema: War die Umstellung von Grubenpferden auf Grubenloks eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für den Bergmann?
2015
1. Preis: Lea Bergmann (Clemens-von-Brentano-Gymnasium, Dülmen): Der fremde Herzog – (K)ein Mitbürger. Kritische Auseinandersetzung mit der Wahrnehmung der Herzöge von Croy durch die Dülmener Bevölkerung mit einem Schwerpunkt auf dem 20. Jahrhundert
2. Preis: Sophie Degener (Gymnasium Georgianum, Vreden): Die wirtschaftlichen sowie persönlichen Auswirkungen des Ersten Weltkriegs auf die Familie Degener anhand der Aufzeichnungen Maria Johanna Degeners über ihre Familie und das Hotel Degener
2. Preis: Judith Schüring (Gymnasium Georgianum, Vreden): Die deutschen Vertriebenen aus Polen nach dem Zweiten Weltkrieg – exemplarisch dargestellt am Beispiel der Familie Glöscht
3. Preis: Freya Wennier (Gymnasium Mariengarden, Borken-Burlo): Die historische Bedeutung der Eisenbahn für das westliche Münsterland unter besonderer Berücksichtigung der Westfälischen Nordbahn und des Weseker Bahnhofs
2014
1. Preis: Franzis Wennier (Gymnasium Mariengarden, Borken-Burlo): Das Mühlenprojekt in Weseke und die historische Rolle der Mühlen im Münsterland
2. Preis: Johanna Kemper (Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium, Dülmen): Historisch-kritische Analyse der Feldpostbriefe des Bernhard Schroer – Einblicke in das Leben eines Frontsoldaten im Ersten Weltkrieg
2013
1. Preis: Laura Barking (Euregio-Gymnasium, Bocholt): Vertraute Fremde – Nachbarn in der Geschichte: Gastarbeiter in Bocholt
1. Preis: Lukas Rolvering (Gymnasium Georgianum, Vreden): Ein Leben an der Grenze (1939-2012). Grenzbeziehungen am Beispiel der Familie Klein-Reesink aus der Grenzbauerschaft Wennewick in Vreden
Sonderpreis für Uli Holtschlag (Euregio-Gymnasium) für seinen Kurzfilm „Glockenschlag“, der die Euthanasie im Zweiten Weltkrieg thematisiert.
2012
1. Preis: Melanie Emming und Pia Krandick (Gymnasium Georgianum, Vreden): Werbung in der Zeitung in der NS-Zeit
2. Preis: Theresa Schlamann (Werner-von Siemens-Gymnasium, Gronau): Das Verhältnis politischer und wirtschaftlicher Macht in Gronau während des Kaiserreiches (1871-1914) am Beispiel der Firmen Mathieu und Gerrit van Delden
3. Preis: Marie Rosing (Gymnasium Georgianum, Vreden): Die Rolle Clemens August Graf von Galens als Kirchenführer im Dritten Reich – dargestellt an seinen Visitationen in Vreden
2011
1. Preis: Denise Willmer (Clemens-von Brentano-Gymnasium, Dülmen): Gleichschaltung in Dülmen am Beispiel der Dülmener Schützenvereine
2. Preis: Alexander Rathmer (Geschwister-Scholl-Gymnasium, Stadtlohn): Der Fall Gerhard Imping: Was tun mit einem Denkmal aus dem Dritten Reich?
2. Preis: Sophie Stork (Gymnasium Remigianum, Borken): Das Leben der Zwangsarbeiter in Borken während des Nationalsozialismus
1. Preis: Eva-Maria Bergerbusch (Gymnasium Georgianum, Vreden): Ist Plattdeutsch noch zu retten?
2. Preis: Sabine Hilgenbrink (Städt. Gymnasium, Borghorst): Sonderzüge in den Tod — die Deportation der Juden am Beispiel Borghorst
1. Preis: Jan Seidel (Clemens-von-Brentano-Gymnasium, Dülmen): Die Situation der Soldaten an der Westfront im Ersten Weltkrieg und die Darstellung ihrer Situation an der Heimatfront aufgrund von Quellen aus dem Stadtarchiv
2. Preis: Vanessa Oing (Werner-von-Siemens-Gymnasium, Gronau): Kirche in Gronau und Epe zwischen Reformation und 30-jährigem Krieg
Sonderpreis: Caterina und Charlotte Inderfurth, Anna und Maria Wolters (Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium, Dülmen): Die drei Engel – Das Leben der drei Schwestern
2008
1. Preis: Robin Hermes (Kopernikus-Gymnasium, Rheine): Tradition und Propaganda. Kindheit und Jugend zwischen Schule, Kirche und Nationalsozialismus in Dreierwalde
2. Preis: Franka Vehlken (Gymnasium Remigianum, Borken): NS-Zeit und Zweiter Weltkrieg in Reken
Sonderpreis: Mariam Egazi, Jessica Hemmer, Liusa Hüppe und Susanne Struwe (Overberg-Haupschule Reken) für ihre Arbeit über Gastarbeiter
2007
1. Preis: Martin Jeschar (Alexander-Hegius-Gymnasium, Ahaus): Vertriebene und Flüchtlinge im Altkreis Ahaus nach dem II. Weltkrieg: Räumlich-geographische Aspekte einer historisch erzwungenen Mobilität
2. Preis: Ann-Christin Busch (Gymnasium Georgianum, Vreden): „Es ist der totale Krieg”. Feldpostbriefe – das persönliche Gesicht des Krieges
Sonderpreis an die Schülerinnen der AG Geschichte (Kl. 9e und 10d) der Anne-Frank-Realschule in Ahaus: Briefe an Thea – Auf der Suche nach den jüdischen Familien Schlösser aus Ahaus
2006
1. Preis: Judith Könemann (Alexander-Hegius-Gymnasium, Ahaus): Flucht und Integration. Der Weg in eine neue Heimat?! Dargestellt anhand des Schicksals meiner Großmutter
Philipp Klüppel (Gymnasium Remigianum, Borken): Die Geschichte der Textilwerke Becker in Raesfeld. Von der Handweberei zur mechanischen Weberei
2. Preis: Julia Mesken (St.-Josef-Gymnasium, Bocholt): Die wirtschaftliche Entwicklung der Firma Borgers von 1866 bis zum Jahr 1918 und ihr soziales Engagement
3. Preis: Katharina Pohlschmidt (Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium, Dülmen): Sei deines Glückes Schmied. Arbeit in der Schmiede im Wandel der Zeit