Abendseminar mit 32 Teilnehmern

Erfreut zeigte sich der stellv. Vorsitzende der Gesellschaft für historische Landeskunde Winfried Semmelmann über die unerwartet große Teilnehmerzahl, die er zusammen mit dem Referenten Dr. Hermann Terhalle, einem ausgewiesenen Kenner der Geschichte des westfälischen Grenzlandes, im Haus Wilmers in Südlohn zu einem Abendseminar begrüßen konnte.
Das Seminar der Gesellschaft sollte allen, die an einem Besuch der nachempfundenen Schlacht um Groenlo (Slag om Grolle) interessiert sind, Gelegenheit bieten, sich über den historischen Hintergrund dieses Ereignisses zu informieren. Es ging aber weit darüber hinaus, indem es auch sichtbar werden ließ,  wie die Ereignisse des Spanisch-Niederländischen sogenannten Achtzigjährigen Krieges das Westmünsterland berührt haben.
Groenlo war jahrhundertelang ein wichtiges Handelszentrum, viele Handelswege nach Deutschland und zu den niederländischen Häfen verliefen durch Groenlo. Auch während des 80jährigen Krieges war Groenlo als Festung von strategischer Bedeutung. Niederländische und spanische Truppen wechselten sich in der Besetzung der Stadt immer mal wieder ab. Im Jahre 1627 bekam Prinz Friedrich Hendrik von den Generalstaaten der Niederlande den Auftrag, die „Starcke Stadt Grol“ zurückzuerobern und nie wieder in Spanische Hände fallen zu lassen.
Sowohl für die spanische Besatzung als auch für die herangeführten Entsatztruppen führten die Versorgungswege durch das westliche Münsterland, das teilweise auch als Aufmarschgebiet benutzt wurde. Da die münsterischen fürstbischöflichen Truppen nicht stark genug waren, den Spaniern und zeitweise auch den Niederländer Einfall und Durchzug zu verwehren und damit Einquartierungen und Plünderungen zu verhindern, verlegten sich die bischöflichen Behörden aufs Verhandeln und boten den Heerführern Geld und sogenannte „Verehrungen“ aus Wein und Korn an, damit sie den wohl unvermeidlichen Schaden so gering wie möglich hielten. Meistens mit geringem Erfolg, sodass die Landbevölkerung später aber auch die Stadtbewohner in Stadtlohn und Vreden unter diesem Kriege stark zu leiden hatten.