Jahrestagung 2008
Eine Fachtagung zur Textilgeschichte des Westmünsterlandes
Eine Fachtagung zur Textilgeschichte des Westmünsterlandes
13.9.2008
Eine Fachtagung über „Westmünsterländische Textilgeschichte“ veranstaltete die Gesellschaft für historische Landeskunde des westlichen Münsterlandes e.V. am 13. September 2008 im Textilmuseum Bocholt.
Einst war das Münsterland das Land der Textilindustrie. In nahezu allen Städten und Ortschaften rauchten die Schlote. Der dunkle Rauch signalisierte eine prosperierende Wirtschaft. Das alles liegt inzwischen schon viele Jahrzehnte zurück. Nur wenige Fabriken produzieren noch im Münsterland. Die meisten haben nicht nur die Arbeit eingestellt, sondern ihre Gebäude wurden vollständig abgetragen, die Maschinen verschrottet oder ins Ausland verkauft.
Die Gesellschaft für historische Landeskunde des westlichen Münsterlandes wird sich auf ihrer diesjährigen Fachtagung am 13. September mit der Geschichte der Textilindustrie in der Region befassen. Während der Tagung im Textilmuseum in Bocholt werden im Rahmen von drei Vorträgen unterschiedliche Aspekte dargestellt. Mit Dr. Hermann-Josef Stenkamp und Dr. Arnold Lassotta, beide Textilmuseum Bocholt, und Dr. Thomas Mayer, Archivar der Firmengruppe Borgers AG, konnten ausgewiesene Experten gewonnnen werden. Ihre Vorträge bestimmen das Vormittagsprogramm.
Dr. Hermann-Josef Stenkamp, Leiter des Textilmuseums, wird zunächst einen historischen Überblick über die Entwicklung der Textilindustrie im Westmünsterland geben. Die beiden weiteren Vorträge haben ihre Schwerpunkte in der Zeit nach 1945. Dr. Thomas Mayer wird an der Entwicklung der Firma Borgers die Strukturkrise des Textilindustrie verdeutlichen und aufzeigen, wie das Unternehmen diese Herausforderung gemeistert hat. Dr. Dieter Lasotta, Historiker und Wissenschaftlicher Referent des Textilmuseums, wird sich mit den unternehmerischen und technischen Innovationen beschäftigen, die die Vertriebenen und Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg ins Münsterland brachten.
Nach einem Imbiss im Museumsrestaurant „Schiffchen“ folgt am Nachmittag eine Führung durch das Textilmuseum und die „Spinnerei Herding“. Dabei werden die Geschichte des Gebäudes, des Betriebes sowie die Planungen für den Ausbau des neuen Museumsteils vorgestellt. BW